Energiewende–Volle Kraft voraus

10 Apr 2020 | HANDlungsimpulse

Die Energiewende ist in vollem Gange. Sonne, Wind, Wasser und andere erneuerbare Energieträger sollen in Zukunft das Rückgrat unserer Energieversorgung bilden und fossile und nukleare Brennstoffe ablösen. Der Maßnahmenplan zum Umbau unserer Energieversorgung ist auch ein wesentlicher Bestandteil, um die im internationalen Klimaschutzabkommen vereinbarten Ziele in Deutschland zu erreichen. Deutschland will seine Treibhausgasemissionen bis 2050 um rund 95 Prozent im Vergleich zu 1990 senken. Ein zentrales Element dabei ist sicherlich die Abkehr von der Kohle die immer noch mehr als 30% im Strommix ausmacht. Dafür müssten wir den Anteil erneuerbarer Energien am Gesamt-Stromverbrauch in Deutschland, der heute bei rund 40% liegt, weiter ausbauen. Da die bürokratischen Hürden bei der Windkraft in Deutschland immer größer werden, ist wohl die Sonne dabei unsere größte Hoffnungsträgerin. Ihre Ressourcen sind für die nächsten 1-2 Milliarden Jahre noch garantiert. Die gesamte ständig auf die Erde treffende Leistung der Sonne ist ca. 174 PW (Petawatt). Ein Petawatt entspricht eine Billiarde Watt. In etwa die Hälfte davon erreicht die Erdoberfläche. Nach Schätzungen liefert die Sonne umgerechnet täglich den weltweiten Energiebedarf von acht Jahren. Das volle Potential entwickelt die Sonne am Äquator aber auch bei uns ist da noch vieles möglich. Ende 2018 erzeugten die mehr als 1,6 Millionen Photovoltaikanlagen in Deutschland rund 45 Gigawatt Leistung. Das entspricht 0.0000010 Petawatt. Photovoltaikanlagen eignen sich für die private, dezentrale Stromerzeugung. Gerade in diesem Technologiefeld ist die Innovationsgeschwindigkeit enorm. Beständig erhöht sich der Wirkungsgrad der Anlagen. Auch in Deutschland ist das Potential der Solarenergie je nach Region unterschiedlich. So ist die solare Strahlung in Süddeutschland im Durchschnitt höher. Wenn ich durch meine Heimatstadt Nürnberg laufe, sehe ich, wo ich gehe und stehe, hier unendlich viel Potential. Die riesigen Flächen auf den Park & Ride Parkhäusern, die Dächer von Fabriken, Kirchen und Turnhallen, so viel wäre hier verhältnismäßig einfach umsetzbar. Aber auch zu Hause ist hier vieles möglich! Schon heute könnte der Photovoltaik-Strom an einzelnen sonnigen Werktagen bis zu 45 Prozent, an Sonn- und Feiertagen sogar bis zu 60 Prozent unseres Stromverbrauchs im Haushalt abdecken. Eine kleine Photovoltaik-Anlage rechnet sich fast immer: Eine Kilowattstunde Solarstrom aus einer neuen Anlage kostet durchschnittlich 10 bis 12 Cent – ein Bruchteil dessen, was sie für ihren Strom derzeit zahlen. Zudem gibt es Fördermittel für die Installation neuer Anlagen, je nach Bundesland sind diese jedoch recht unterschiedlich und die Förderlandschaft ändert sich laufend. Informieren sie sich also vor der Installation einer Anlage, im Einzelfall lässt sich hier viel Geld sparen. Nur mal rein hypothetisch: Es gibt in Deutschland rund 15,8 Millionen Einfamilienhäuser. Eine 4-köpfige Familie verbraucht rund 4000 kWh Strom pro Jahr. Das entspricht 63,2 Milliarden kWh oder 63,2 Terrawattstunden. Das sind mehr als 10% des Nettostromverbrauchs in Deutschland im Jahr 2019 (512 Terawattstunden). Und trotz der laufend sinkenden Einspeisevergütung rechnet sich das nicht nur fürs Klima, sondern auch für den eigenen Geldbeutel, gerade wenn wir den Strom vorwiegend selbst verbrauchen. Vom katholischen Heiligen Franz von Assisi ist folgendes Zitat überliefert: „Ein Sonnenstrahl reicht hin, um viel Dunkel zu erhellen.“ Vielleicht ist ja bald auch ihr Einfamilienhaus ein solcher Sonnenstrahl?

Also auf gehts, jetzt umsteigen auf 100% Ökostrom:

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Quellen:

https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Dossier/erneuerbare-energien.html

https://www.energie-lexikon.info/sonnenenergie.html